Duurzaamheid

Mit Living Lab Curaçao die Wirtschaft nachhaltiger gestalten

15 Januar 2021
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In zehn Jahren muss Curaçao eine führende Rolle auf dem Gebiet der nachhaltigen Energie spielen und in zwanzig Jahren ein wichtiger Exporteur von erneuerbarer Energie in der Karibik sein. Zur Verwirklichung dieses Bestrebens wird ein Living Lab eingerichtet, in dem die Regierung von Curaçao, TNO und die Universität von Curaçao (UoC) mit Unternehmen aus den Niederlanden und Curaçao zusammenarbeiten werden.

Curacao

Das haben die Parteien in einer gemeinsamen Erklärung bekanntgegeben. Alle an diese Initiative angeschlossenen Unternehmen haben sich Nachhaltigkeit auf ihre Fahnen geschrieben. Dies sind: Hafenbetrieb Rotterdam, Schiffswerft Damen, Technologie-Unternehmen VDL Groep, Lager-Unternehmen Vopak sowie das Offshore-Unternehmen Van Oord aus den Niederlanden. Aus Curaçao nehmen Refineria di Kòrsou (RdK), Wasser- und Energie-Unternehmen Water Aqualectra, Abfall-Unternehmen Selikor und ABC Busbedrijf daran teil.

Neue Impulse für die Wirtschaft:

Curaçao und TNO arbeiten inzwischen seit gut zwei Jahren gemeinsam daran, Innovationen auf dem Gebiet der nachhaltigen Mobilität und Energie, anhand von angewandter Forschung zu beschleunigen. Für Refineria di Kòrsou (RdK) erstellte TNO eine Analyse möglicher Wege für die Transition in der nahen Zukunft. Die Raffinerie ist seit gut einhundert Jahren ein wichtiger Arbeitgeber und eine Einkommensquelle für Curaçao. In Zukunft sollen diesbezüglich nachhaltige Tätigkeiten und Produkte hinzugefügt werden und eventuell andere ersetzen. Für Curaçao geht es hier um eine Kombination aus Ökologisierung, neuen Impulsen für die Wirtschaft sowie um Wissensaufbau.

Dreifache Helix: Wissen, Unternehmen, Behörden

Das Living Lab besteht aus einem gemeinsamen Forschungs- und Entwicklungsprogramm, um den Wechsel zu einer nachhaltigen Wirtschaft in die Tat umzusetzen. Diesbezüglich kooperieren Unternehmen aus Curaçao und den Niederlanden mit den Wissenspartnern TNO und UoC. Auf der Insel sind dies - abgesehen von RdK - ABC Busbedrijf, Energie-Unternehmen Aqualectra und das Abfall-Unternehmen Selikor. UoC sorgt für den lokalen Wissensaufbau. Das Living Lab wird von der Regierung von Curaçao, dem niederländischen Verteidigungsministerium, NL Works und der niederländischen Service-Agentur für Unternehmen (Rijksdienst voor Ondernemend Nederland - RVO) unterstützt. Auch die niederländischen Ministerien für Wirtschaft und Klima sowie das Ministerium des Inneren und der Angelegenheiten des Königreichs begrüßen diese Initiative.

Organisation nachhaltiger Ketten

Das Living Lab wird ein offenes Ökosystem, in dem Innovationen in relativ kleinem Maßstab erprobt werden. In diesem Zusammenhang geht es darum, nachhaltige Ketten integral zu organisieren und zwar von der Erzeugung, über Konversion und Speicherung, bis hin zu Vertrieb und Abnahme. Zum Beispiel wird der elektrische Busverkehr auf der Insel keine Stand-Alone-Lösung sein, sondern soll Teil einer Kette mit Solarenergie und Batteriespeicherung werden. Daraus soll sich schließlich ein aus Ketten bestehendes System entwickeln, das nachhaltig erzeugte Elektrizität, die Produktion von Wasserstoff, synthetische Energieträger, Elektrifizierung, Speicherung, Dekarbonisierung von Raffinerien sowie Biokraftstoffe und Ladestationen umfasst. Die Energiewende wird erst dann ein Erfolg, wenn alle Teile der Kette nahtlos aufeinander abgestimmt sind.

Schnellere Innovation und Maßstabsvergrößerung

Die zugrundeliegende Idee dabei ist, dass Ketteninnovationen mit dem Inselmaßstab schneller realisiert werden können und im Erfolgsfall auch eine rasche Maßstabsvergrößerung erfahren können. Auf diese Weise können neue Anwendungen, die auf Curaçao entwickelt wurden - unter anderem aufgrund des großen Potenzials von Solar- und Windenergie - auch in der Karibik, in den Niederlanden oder anderswo zum Einsatz kommen. Durch das Living Lab findet ein kontinuierlicher Austausch von Ideen und Wissen zwischen Curaçao und den Niederlanden statt. Dadurch erweitern die Unternehmen ihre Absatzmärkte in der Region und entwickeln neue Exportprodukte für den niederländischen und den globalen Markt.