Energiewende

Start Porthos: erste Bohrung unterquert Küstenschutzanlage

13 April 2024
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Lesedauer: 2 Minuten

Nach einer Vorbereitungsphase hat der Bau der Infrastrukturanlagen für den CO2-Transport und das CO2-Speicherprojekt Porthos sichtbar begonnen. Heute fand die erste Bohrung statt. Unter der Küstenschutzanlage auf der Maasvlakte wurde ein Bohrloch angelegt.

Erste Bohrung Porthos

Über eine Verdichterstation transportiert Porthos das aufgefangene CO2 durch den Rotterdamer Hafen bis zu einer Offshore-Plattform in 20 km Entfernung vom Festland. Von dieser Plattform aus wird das CO2 drei bis vier km unter dem Nordseeboden in leeren Gasfeldern dauerhaft gespeichert. Das CO2 kommt demnächst aus dem Hafengebiet zur Verdichterstation auf der Maasvlakte. Von dort aus führt eine Leitung zur Offshore-Plattform. Heute wurde der Bohrkanal gebohrt, der die Küstenschutzanlage auf der Maasvlakte unterquert.

Mantelrohr

Für die Bohrung unter der Küstenschutzanlage kam heute ein Bohrer mit einem Durchmesser von gut 300 mm zum Einsatz. Dieser Bohrer unterquerte die Küstenschutzanlage bis knapp unter den Meeresboden. Der Durchmesser des Mantelrohrs für die CO2-Leitung beträgt etwa 800 mm. Daher wurde der Bohrkanal mit einem Räumer auf 1050 mm aufgeweitet. Für das insgesamt 600 Meter lange Mantelrohr wurden letzten Monat 34 Rohre zusammengeschweißt. Das Einschieben des Mantelrohrs in das Bohrloch erfolgt ebenfalls vom Festland aus. Die CO2-Leitung wird irgendwann im Jahr 2025 durch das Mantelrohr geführt.

Auch an anderen Stellen im Rotterdamer Hafen wird demnächst an der CO2-Leitung gearbeitet. Dieses unterirdische Rohrsystem leitet das aufgefangene CO2 von den Betrieben zur Verdichterstation. Unterwegs müssen mehrere Wasserwege, Gleise und Straßen passiert werden. Porthos wird im Jahr 2026 in Betrieb genommen.

Zukünftige CO2-Speicherprojekte

Porthos ist ein Joint Venture zwischen EBN, Gasunie und der Port of Rotterdam Authority. Porthos wird 15 Jahre lang etwa 2,5 Megatonnen pro Jahr speichern, insgesamt also etwa 37 Megatonnen. Dank Porthos wird die Rotterdamer Hafenindustrie bald etwa 10 Prozent weniger CO2 ausstoßen. Die Verdichterstation und das im Bau befindliche Onshore-Transportsystem bieten Platz für zukünftige CO2-Speicherprojekte.