Energiewende

Battolyser Systems baut 1-Gigawatt-Kraftwerk in Rotterdam

28 November 2022
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Die weltweit erste große Battolyser-Fabrik wird im Rotterdamer Hafen gebaut, um die steigende Nachfrage nach grünem Wasserstoff und Stromspeicherung zu decken.

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Konzeptdesign Battolyser Systems Factory 1 (Quelle: Kraaijvanger Architects)

„Diese Partnerschaft wird die erste industrielle Produktionsanlage für grünen Wasserstoff in den Niederlanden entwickeln“, sagte Mattijs Slee, CEO von Battolyser Systems. „Mit unserem Offshore-Windpotenzial, der starken Infrastruktur und der Schwerindustrie von Weltrang können die Niederlande jetzt ein nachhaltiges und belastbares Energiesystem entwickeln.“

Die erste Battolyser-Fabrik mit einer jährlichen Produktionskapazität von 1 GW wird sich in dem MH4 Industriegebiet im Herzen Rotterdams befinden. Die Kosten für die Fabrik, mit einer Produktionsfläche von 14,000 m2, Büros und Laboren, belaufen sich auf schätzungsweise 100 Millionen Euro. Bei vollem Betrieb wird die Battolyser Fabrik etwa 700 Arbeitsplätze generieren, mit bis zu viermal so vielen weiteren Stellen bei Partnern in der Lieferkette.

Arial-Foto vom M4H-Gebiet
Arial-Foto vom M4H-Gebiet. Foto: Havenbedrijf Rotterdam - Danny Cornelissen

„Rotterdam positioniert sich als Europas Wasserstoff-Drehscheibe und begrüßt neue nachhaltige Industrien, die dazu beitragen, den in Rotterdam stattfindenden Wandel zu realisieren. Wir brauchen Unternehmen wie Battolyser Systems und wir sind überzeugt davon, dass der Hafen der perfekte Standort für die erste große Fabrik des Unternehmen ist“, erklärte Allard Castelein, CEO des Hafenbetriebs Rotterdam.

Deutschland und die Niederlande sind heute die beiden größten Wasserstoffverbraucher in Europa. Beide haben gigantische Pläne für grünen Wasserstoff, der im Rotterdamer Hafen verbraucht wird oder diesen passiert.

„In diesem industriellen Ökosystem soll die Battolyser-Fabrik zu einem Anker für eine neue Plattform von Unternehmen werden, die sich dazu verpflichtet haben, eine nachhaltige Lieferkette für die Anlagenherstellung aufzubauen“, erläuterte Castelein. „Im Hafen angesiedelte Unternehmen arbeiten bereits aktiv an Projekten im Zusammenhang mit der Produktion, dem Import, dem Transport, der Lagerung und der Nutzung von grünem Wasserstoff. Mit dieser Fabrik ergänzen wir das Portfolio um die Herstellung von Anlagen für grünen Wasserstoff. Dies ist von großem Wert für die laufenden Bemühungen des Hafens um die Dekarbonisierung und die Förderung nachhaltiger Industrien für die Zukunft.“

Die Fabrik wird sowohl den Hauptsitz als auch das Forschungs- und Entwicklungszentrum von Battolyser Systems beherbergen und soll in der zweiten Hälfte des Jahres 2024 eröffnet werden. Die definitive Investitionsentscheidung ist für folgendes Jahr geplant und erfordert private und öffentliche Investitionen, um sich im internationalen Wettbewerb zu behaupten.

Konzeptentwurf Battolyser Systems Factory (Quelle: Kraaijvanger Architects)
Konzeptentwurf Battolyser Systems Factory (Quelle: Kraaijvanger Architects)

Battolyser hat das erste integrierte Batterie-/Elektrolyseursystem der Welt entwickelt und ist auch für die Herstellung zuständig. Ein Battolyser kann Wasserstoff aus Sonnen- und Windenergie erzeugen, wenn die Strompreise niedrig sind, und Elektrizität ins Netz einspeisen, wenn die Preise hoch sind. Das System ist äußerst flexibel, effizient und robust. Es kann Netzüberlastungen reduzieren, den Ausbau von Solar- und Windenergie ermöglichen und den kostengünstigsten grünen Wasserstoff anbieten. Die Battolyser-Technologie kann in großem Maßstab eingesetzt werden und nutzt reichlich vorhandene und konfliktfreie aktive Materialien: Nickel und Eisen. Die Technologie wurde von Prof. Dr. Fokko Mulder und seinem Forschungsteam an der Technischen Universität Delft in den Niederlanden erfunden.

„Diese Partnerschaft mit dem Rotterdamer Hafen zur gemeinsamen Entwicklung unserer ersten großen Produktionsanlage ist ein bedeutender Fortschritt für unsere Vermarktungsstrategie. Diese Fabrik ermöglicht es uns, Battolyser in industriellem Maßstab und zu erschwinglichen Preisen zu liefern. Wir führen zurzeit konstruktive Gesprächen mit der niederländischen Regierung und den EU-Institutionen und sind zuversichtlich, dass wir gemeinsam die erforderliche Finanzierung icherstellen können“, sagte Slee.

„Eine Netto-Null-Welt wird zwischen 5.000 und 10.000 GW an installierter Elektrolyseur-Kapazität benötigen. Die Lieferkette für Elektrolyseure bedeutet für die Niederlande eine große Chance, neue nachhaltige Industrien zu entwickeln, die unseren Bedarf für die Energiewende decken und der Welt Exportprodukte anbieten können.“