Nachhaltigkeit

Bugaboo auf dem Weg zu einer emissionsfreien Lieferkette

9 November 2023
Wie können wir Ihnen helfen?

Lesedauer: 4 Minuten

Zusammenarbeit entscheidend für das Erreichen von Nachhaltigkeitszielen

Eine CO2-neutrale Gesellschaft ist die Voraussetzung für eine zukunftsfähige Welt. Eine nachhaltigere Gestaltung der Logistikketten ist ein wesentlicher Bestandteil dieses Wandels, stellt die Verlader aber auch vor große Herausforderungen. Die Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Partnern der Lieferketten kann zu guten Ergebnissen führen, wie die Erfolgsgeschichte von Bugaboo beweist.

Am bekanntesten sind die beliebten Kinderwagen, aber das Sortiment von Bugaboo umfasst noch viele weitere Produkte für junge Eltern. Das Unternehmen mit Hauptsitz in Amsterdam produziert den Großteil seines Portfolios in seiner eigenen Fabrik in China und beliefert von dort aus Kunden in der ganzen Welt.

„Wir sind in der Fertigungsindustrie tätig und haben daher logischerweise einen relativ großen CO2-Fußabdruck. Das macht es schwierig, unsere Nachhaltigkeitsziele zu erreichen. Aber gerade weil es sich um unsere eigene Produktionsstätte handelt, können wir unseren Fußabdruck leichter erfassen und direkter kontrollieren", erläutert Lise Hordijk, Nachhaltigkeitsmanagerin bei Bugaboo.

Sie weiß am besten, wie ehrgeizig diese Nachhaltigkeitsziele sind. Bugaboo setzt sich aktiv für eine bessere Zukunft ein. Das ultimative Ziel lautet: Emissionsfrei bis 2035. „Die Zeit drängt, aber ich bin überzeugt, dass es erreichbar ist“, so Hordijk.

Verantwortungsvolle Produktion

Die Zusammenarbeit in der Kette ist gemäß Hordijk entscheidend, um Nachhaltigkeitsziele zu erreichen. Für Bugaboo beginnt dies bei der Produktionsphase der Lieferkette. „Wir schauen uns unter anderem das Design unserer Produkte an; wie wir Materialien anders verwenden und Rohstoffe verantwortungsvoll beziehen können", erläutert Hordijk.

Dies führte unter anderem zu Partnerschaften mit DSM Engineering Materials (heute Envilor) und Neste, mit denen wir entlang der Wertschöpfungskette übergreifend zusammenarbeiten. Diese Zusammenarbeit ermöglichte die erfolgreiche Einführung von biobasierten Kunststoffen in das Bugaboo-Portfolio.

Lisa Hordijk im Bugaboo-Lagerhaus

„Das ist eines der am häufigsten verwendeten Materialien in unseren Produkten. Durch die Umstellung auf eine nachhaltigere Alternative konnten wir unsere CO2-Emissionen für diese Produkte um bis zu 24 Prozent senken. Selbstverständlich ohne Abstriche bei der Qualität“, so die Nachhaltigkeitsmanagerin weiter. Jetzt sucht Bugaboo nach Alternativen zu anderen Materialien für den Herstellungsprozess. „Es gibt auf jeden Fall noch Potenzial für Verbesserungen“, stellt Hordijk fest.

CO2-Emissionen reduzieren

Aber auch der Transport zu den Einzelhändlern und Kunden weltweit, insbesondere der Transport von Seecontainern, hat einen großen Einfluss auf die CO2-Emissionen der Verlader.

Die überwiegende Mehrheit der transportierten Container ist für den europäischen Markt bestimmt und wird über den Hafen von Rotterdam verschifft. „Rotterdam hat sich zum Ziel gesetzt, der umweltfreundlichste Logistikstandort zu sein. Damit können wir unsere Produkte auf die nachhaltigste Art und Weise vertreiben“, erklärt Hordijk.

Die Port of Rotterdam Authority übernimmt zusammen mit den Kettenparteien die Vorreiterrolle beim Übergang zu CO2-neutralen Ketten und hat gemeinsam mit GoodShipping die Kampagne „Switch to Zero“ initiiert, an der sich auch Bugaboo beteiligt. Hordijk: „Die Kampagne ist mehr als nur eine nette Initiative und passt perfekt in unser „Push to Zero“-Programm, mit dem wir die CO2-Emissionen reduzieren, anstatt sie auszugleichen – Insetting statt Offsetting.“

„Insetting bewirkt echte Veränderung“

GoodShipping ist Marktführer im Bereich Insetting und ermöglicht es Verladern und Produzenten, Seefracht mit nachhaltigem Treibstoff statt mit herkömmlichem fossilen Treibstoff zu transportieren. Die Initiative liegt nicht bei den Reedereien, sondern bei den Frachteigentümern.

Wat ist Insetting?

Insetting ist das Prinzip, nach dem Unternehmen ihren ökologischen Fußabdruck innerhalb der eigenen Wertschöpfungskette reduzieren. Eine CO2-Reduzierung wird nicht durch Kompensation erreicht, sondern durch die tatsächliche Nutzung nachhaltiger Alternativen. Durch Zertifikate für die Verwendung alternativer Kraftstoffe wird eine gleichwertige Menge an nachhaltigem Transport (also CO2-Reduzierung) eingekauft. Mit Insetting können Unternehmen die Nachhaltigkeit ihrer eigenen Wertschöpfungskette effektiv beeinflussen. Nach diesem Prinzip werden auch längerfristige Veränderungen in der Kette vorangetrieben.

„Bei der Seefracht ist die Zahl der nachhaltigen Optionen in der Container-Lieferkette noch nicht sehr groß“, erklärt Hordijk. „Offsetting – der Ausgleich von Emissionen, zum Beispiel durch das Pflanzen von Bäumen – ist wichtig, führt aber nicht zu einer echten Veränderung. Insetting jedoch schafft das, indem fossile Brennstoffe durch Biokraftstoffe ersetzt werden.“

Die Umstellung von fossilen Brennstoffen auf nachhaltige Biokraftstoffe hat bisher zu einer Reduzierung der CO2-Emissionen um bis zu 73 Prozent geführt. „Es ist eine niedrigschwellige Möglichkeit, zu einer konkreten CO2-Reduzierung beizutragen. Ohne dass größere Änderungen in der Lieferkette erforderlich sind“, weiß Hordijk.

Lisa Hordijk geht über das APM-Terminal

Und es bleibt nicht bei der Wahl von Rotterdam und der Zusammenarbeit mit GoodShipping. Auch mit dem Logistikdienstleister DSV wird eng zusammengearbeitet, um eine nachhaltige Logistikkette zu realisieren. Von einem speziellen Lager in Moerdijk aus kümmert sich DSV um die Lagerhaltung und den Vertrieb für Bugaboo.

„Zweimal pro Jahr erhalten wir detaillierte Nachhaltigkeitsberichte. Anhand dieser Berichte prüfen wir gemeinsam, wie wir auch diesen Teil der Lieferkette noch nachhaltiger gestalten können“, erklärt Hordijk.

„Keine leeren Versprechungen“

Bugaboo auf dem richtigen Weg zu einer emissionsfreien Lieferkette. Auch wenn noch mehr möglich ist: Das Erreichte kann sich sehen lassen. Besonders stolz ist Hordijk auf die Tatsache, dass die Reduktionsziele des Unternehmens von der Science Based Target Initiative verifiziert wurden. Dieses globale Gremium prüft, ob die Emissionsreduktionsziele tatsächlich zu den Zielen des Pariser Klimaabkommens beitragen und mit diesen übereinstimmen.

„Mit der Halbierung der CO2-Emissionen in unserer Produktion und bei den Materialien haben wir uns hohe Ziele gesetzt“, betont Hordijk. „Aber dank der Verifizierung haben wir die Gewissheit, dass wir wirklich einen Beitrag leisten können und es nicht bei leeren Versprechungen bleibt.“

Die Nachhaltigkeitsmanagerin blickt daher zuversichtlich in die Zukunft: „Angesichts der enormen Anzahl von Containern, die mit dem Schiff transportiert werden können, ist dies nach wie vor die nachhaltigste Transportart. Insetting-Initiativen wie die von GoodShipping machen die Lieferkette noch nachhaltiger“, sagt sie abschließend.

Lisa Hordijk am APM-Terminal