Um bei den zunehmenden Offshore-Aktivitäten mehr Service zu bieten, hat die Maasvlakte 2 kürzlich ein neues Stück Land angelegt. Dieses 70 ha große Offshore Center in Entwicklung wird die Drehscheibe zwischen dem Bedarf im Meer und den Zulieferbetrieben direkt an Land oder weiter im Hinterland. Auch für diese Entwicklung gilt das flexible Vorgehen, sodass schnell auf Kundenwünsche reagiert werden kann.
Biochemie
Die chemische Industrie der Zukunft nutzt weniger fossile Rohstoffe und mehr biologische. Die sich in dieser Branche abzeichnende Wende steht noch bevor. Auf der Maasvlakte 2 wurde dafür Platz reserviert, direkt neben dem vorhandenen Chemiecluster auf der Maasvlakte. Dieser Standort wurde so gewählt, dass man die vorhandene Infrastruktur oder die jeweiligen Rest- oder Abfallprodukte in Form von Dampf und Wärme optimal nutzen kann.
Naturentwicklung
Die Maasvlakte 2 ist direkt an den vorhandenen Hafen angeschlossen. Mit Schleppsaugbaggern wurde dafür Sand vom Meeresgrund der Nordsee abgetragen, in 10 km Entfernung von der Küste. So entstand das Neuland. Die Maasvlakte 2 wurde im Voordelta, einem Naturschutzgebiet, angelegt. Dies geschah mit Respekt vor Natur und Umwelt, doch nicht ohne Einfluss auf die Natur. Dafür gab es nach den europäischen Regeln einen Naturausgleich. Dieser besteht aus:
• der Einrichtung von ± 25.000 ha Bodenschutzgebiet mit Ruhegebieten für Vögel und Seehunde.
• der Anlegung von ± 35 ha neuen Dünengebiets entlang der Küste von Delfland, zwischen Hoek van Holland und Ter Heijde.
Sowohl die neuen Dünen als auch das Meeresschutzgebiet südlich der Maasvlakte erfüllen ihre Funktion. Flora und Fauna fanden in den vergangenen Jahren ihren Weg dorthin.
Energiewende
Das Ziel der Maasvlakte 2 besteht darin, Wachstumsbranchen Platz zu bieten: Containerterminals, Distribution, moderne chemische Industrie und Offshore. Diese Sektoren haben großes Interesse an den Gewerbegebieten am tiefen Fahrwasser der Maasvlakte 2. Nirgendwo sonst in Europa können die größten Seeschiffe 24 Stunden täglich ungehindert anlegen.
Die Maasvlakte 2 hat seit der Planentwicklung die Bestrebung, das nachhaltigste Hafengebiet der Welt zu sein. Dies ist auch der Grund, warum die Terminals elektrisch sind, mit Windenergie betrieben werden und klimaneutrale Gebäude haben.
Für den Hafen insgesamt gilt die Bestrebung, dass die Unternehmen in den nächsten Jahrzehnten die Generierung und Nutzung fossiler Brennstoffe beenden und letztendlich komplett gegen regenerative Energiequellen austauschen möchten. Während der Phase der Wende möchte der Hafen allen Zwischenschritten und Entwicklungen Platz bieten, die zur Umsetzung dieser Bestrebung erforderlich sind.
Radarturm
Im Zuge des fortschreitenden Ausbaus des neuen Hafengebiets reicht der Radarturm, ursprünglich der höchste Leuchtturm der Niederlande, nicht mehr aus. Containerkräne, die höher als die Erasmusbrücke sind, schränken die „Sicht“ zu sehr ein. Ein neuer Radarturm entsteht daher direkt neben der neuen Küstenschutzanlage. In einer Ausführung in verwittertem Stahl ist er ein markantes Element in der Umgebung und außerdem ein nachhaltiges Bauwerk. Eine Beschichtung ist überflüssig; darüber hinaus ist es vollständig recyclebar. Ein stabiler Fuß, parallel zur festen Küstenschutzanlage, bietet Stabilität und eine nur minimale Auswirkung auf den Deichkörper. Im stabilen Kopf in Richtung des Yangtzekanals sind die Anlagen und der Radar untergebracht. Mit der schlanken Taille kommt ein nur minimaler Materialeinsatz zum Ausdruck. Die Radaranlage aus dem ursprünglichen Turm wird wiederverwendet. Der Turm wird in Teilen antransportiert und vor Ort montiert. Die offizielle Eröffnung ist für Ende August geplant.
Programm FutureLand
Das Informationszentrum FutureLand auf der Maasvlakte bietet Besuchern diesen Sommer ein spezielles Jubiläumsprogramm. Vom 1. Juni bis zum 1. Oktober finden Exkursionen zum fünfjährigen Jubiläum statt, in denen die neuen Errungenschaften und umfangreichen Möglichkeiten auf der Maasvlakte 2 im Mittelpunkt stehen. Die Touren führen entlang den bedeutendsten Stellen im neuen Hafen. An Wochentagen wird die Busfahrt mit einem Besuch des modernsten automatischen Containerterminals oder am Sonntag mit einem Site Visit beim Terminal der riesigen Gründungspfähle für die Windparks im Meer (SIF) abgeschlossen. Darüber hinaus finden diesen Sommer in FutureLand verschiedene Führungen statt, in deren Rahmen auf das fünfjährige Jubiläum der Maasvlakte 2 eingegangen wird.