Hafenbetrieb Rotterdam im VN-Bericht: Häfen im Jemen in schlechtem Zustand

26 April 2021
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Die Hafenkapazität im Jemen hat sich durch den dort wütenden Krieg stark verringert. Die Beschaffung von elementaren Produkten des täglichen Bedarfs, z. B. von Arzneimitteln, Lebensmitteln und Brennstoffen, wird dadurch zunehmend schwieriger und teurer. Dies zeigt die sog. Schadens- und Kapazitätsanalyse zur Infrastruktur und zum Betrieb des Hafens. Der Hafenbetrieb Rotterdam führte sie im Auftrag des United Nations Development Programme (UNDP) und des RVO (Rijksdienst voor Ondernemend Nederland) durch.

Schadens- und Kapazitätsanalyse der Häfen im Jemen

Der Hafenbetrieb Rotterdam führte 2019 und Ende 2020 in den Häfen von Aden, Hodeidah, Salif, Ras Issa und Mukalla eine Schadens- und Kapazitätsanalyse zur Infrastruktur und zum Betrieb des Hafens durch. Auf der Grundlage der Ergebnisse wurden Vorschläge für Verbesserungen der betrieblichen Abläufe und die Wiederherstellung der Hafeninfrastruktur gemacht. Zudem gab es Vorschläge zur Verbesserung der Verwaltung und Instandhaltung dieser Häfen.

Die Schadens- und Kapazitätsanalyse ergibt, dass eine beträchtliche Verringerung der Hafenkapazität vorliegt, die durch fehlende Instandhaltung und fehlende Fachkenntnisse im Bereich von Hafenabläufen, Verwaltung und Instandhaltung verstärkt wird. Durch den lange anhaltenden Krieg sind die erforderlichen Ersatzteile und Fachkenntnisse nicht oder nur sehr unzureichend vorhanden.

Hafen von Mukalla
Foto: UNDP Yemen

Humanitäre Katastrophe

Im Jemen wütet seit 2015 ein Krieg, durch den die (Hafen-)Infrastruktur des Landes stark beschädigt wurde und die Zufuhr von Produkten für die Grundversorgung, z. B. von Arzneimitteln, Lebensmitteln und Brennstoffen, zunehmend schwieriger und teurer wird. Inzwischen sind ca. 22 Mio. Einwohner von humanitärer Hilfe abhängig und leiden 16 Mio. Menschen Hunger.

Förderung des Warenimports

Die Ergebnisse der Schadens- und Kapazitätsanalyse werden vom UNDP herangezogen, um staatliche Stellen zu bewegen, die Kosten für den Import von Lebensmitteln zu senken und die Hinzuziehung von Fachleuten zu vereinfachen. Außerdem werden die Ergebnisse genutzt, um über die Geberländer der VN Fonds zur Durchführung der empfohlenen Maßnahmen zu werben.

Gesellschaftsverantwortung

Aus seiner Gesellschaftsverantwortung heraus arbeitet der Hafenbetrieb Rotterdam auf Bitte des niederländischen Staates oder Organisationen wie UNDP mit an humanitären Aktionen wie im Jemen. Der Hafenbetrieb Rotterdam teilt maritime Kenntnisse und Erfahrung weltweit in verschiedenen Rollen, mitunter in beratender Funktion, mitunter als Lieferant, Manager oder Investor.