Unternehmen können finanzielle Unterstützung für Emissionsreduktionen im Rotterdamer Hafengebiet erhalten
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Port of Rotterdam Authority führt die Nachhaltigkeitsinitiative Carbonbid ein. Unternehmen können so einen finanziellen Beitrag zur Reduzierung der Treibhausgase im Hafengebiet erhalten. Mit der Initiative will die Port of Rotterdam Authority die Hürden für Unternehmen senken, um die Umsetzung ihrer Ideen zur Nachhaltigkeit zu beschleunigen. Carbonbid ist Teil eines größeren Pakets von Initiativen, mit dem der Hafen klimaneutral und zukunftssicher gestaltet werden soll.
Carbonbid konzentriert sich auf die Emissionen im Rotterdamer Hafengebiet, sowohl aus der Logistik als auch aus der Industrie, mit Ausnahme der Emissionen, die unter das europäische Emissionshandelssystem fallen. Teilnehmen können alle Unternehmen, die nachweislich zu einer Verringerung dieser Belastung beitragen können. Neben Unternehmen, die im Hafen ansässig sind, können dies beispielsweise auch Start-ups, Dienstleister und Hersteller von Maschinen und Anlagen sein. Die Port of Rotterdam Authority stellt insgesamt 3,5 Millionen Euro für Carbonbid zur Verfügung. Unternehmen können sich beteiligen, indem sie einen Projektvorschlag einreichen. Dabei beantragen sie den Betrag, den sie für die Umsetzung benötigen. Die Kosteneffizienz ist entscheidend für die Vergabe der Mittel. Die Pläne mit der höchsten Reduzierung pro beantragtem Euro werden als erste für eine Finanzierung in Betracht gezogen, bis das Budget von Carbonbid aufgebraucht ist.
Investitionen in die klimatische Herausforderung des Hafens
Matthijs van Doorn, kaufmännischer Geschäftsführer bei der Port of Rotterdam Authority: „Die Klimaherausforderung des Rotterdamer Hafens ist beträchtlich, und ihre erfolgreiche Bewältigung wird über die Zukunft des Hafens entscheiden. Die Port of Rotterdam Authority als Verwalter und Entwickler des Gebiets prüft daher stets, wie sie zur Verringerung der Emissionen der Unternehmen im Hafen beitragen und gleichzeitig ein attraktives Investitionsklima aufrechterhalten kann. Wir arbeiten schon in vielen verschiedenen Projekten für die Energie- und Ressourcenumstellung und haben seit letztem Jahr Vereinbarungen mit Unternehmen im Hafen getroffen, um ihre Emissionen zu reduzieren. Kunden, die dabei in Nachhaltigkeit investieren, erhalten einen Rabatt auf ihre Miete. Carbonbid ist ein Pilotprojekt, mit dem wir herausfinden wollen, ob wir es auch für Unternehmen attraktiver machen können, mit gezielter finanzieller Unterstützung die Emissionsreduzierung im Hafenbereich zu beschleunigen. So können wir das Wissen und die Kreativität der Unternehmer selbst abrufen, denn sie wissen am besten, was in der Praxis funktioniert.“
Teilnahmebedingungen
Interessierte Parteien können sich bis zum 18. Juli bewerben und Fördermittel von bis zu 700.000 Euro für ihr Projekt beantragen. Das Gesamtbudget wird auf mindestens fünf Projekte aufgeteilt. Für Carbonbid kommen Projekte in Frage, die noch nicht angelaufen sind, die mindestens 100 Tonnen Treibhausgase reduzieren und vor 2030 im Hafengebiet umgesetzt werden können. Beim Pilotprojekt liegt der Schwerpunkt auf der Verringerung von Emissionen aus Tätigkeiten, für die es derzeit nur wenige anderen Regelungen gibt. Deswegen sind Emissionen, die unter das europäische Emissionshandelssystem fallen, von Carbonbid ausgeschlossen. Es ist daher zu erwarten, dass vor allem mittlere und kleine Unternehmen sowie größere Unternehmen mit relativ geringen Emissionen teilnehmen werden. Noch in diesem Jahrzehnt werden große Schritte zur Verringerung der Emissionen der ETS-Unternehmen erwartet, u. a. durch die Abschaltung von Kohlekraftwerken, die Verfügbarkeit von CO2-Speicherung im Hafen und große Nachhaltigkeitsprojekte.
Auf der Website von Carbonbid sind alle Bedingungen und Konditionen aufgeführt. Im Januar 2026 werden die Verträge mit den Parteien unterzeichnet, die einen Förderbetrag erhalten werden.
